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Leseliste 2025/17: Nie war es herrlicher zu leben

Hans Pleschinski (Herausgeber und Übersetzer): Nie war es herrlicher zu leben (*)
Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ 1718-1784

Ich lese ja für mein Leben gern authentische Tagebücher aus lange zurückliegenden Zeiten. Diese Tagebücher eines französischen Adeligen am Hof Ludwigs des XV. und Ludwigs des XVI. standen schon lange auf meinem Wunschzettel. Jetzt gab es sie gebraucht für einen „Appel und ’nen Ei“ und ich überlegte nicht lange und kaufte die Hardcover-Ausgabe von 2011.

Auch diesmal bin ich wieder zu faul, eine Inhaltsangabe zu verfassen. Denn wie so oft trifft es der Klappentext mit Sicherheit besser:

Herzog Emanuel von Croÿ (1718 – 1784) stammte aus einer altadligen Familie französisch-deutschen Ursprungs, war Landbesitzer, ranghoher Militär, Beobachter und Chronist seiner Zeit und interessierte sich insbesondere für Literatur, Architektur sowie das Theater. Er war nicht nur ein produktiver Autor von Essays und Pamphleten, sondern auch ein besessener Tagebuchschreiber, von dem tausende Seiten seines Journals seit 1740 überliefert sind.

Hans Pleschinski hat das Journal zum ersten Mal in einer Auswahl für das deutsche Publikum übersetzt und herausgegeben: Eine farbige und anschauliche, streckenweise einzigartige Fundgrube, was das politische und gesellschaftliche, private und höfische Leben im 18. Jahrhundert in Frankreich und in Deutschland bis zur Französischen Revolution anbelangt. Begegnungen mit Voltaire und Benjamin Franklin, den Brüdern Montgolfier, Porträts von Madame de Pompadour bis zu Marie Antoinette, die Hinrichtung eines Attentäters und das Sterben Ludwigs XV. – ein unschätzbares und präzises Dokument einer untergegangenen Welt.

„Ich überreichte Mr. Franklin eine Denkschrift zur Verbreitung der französischen Sprache in den Vereinigten Staaten, worüber er vor dem Kongreß zu sprechen zusagte. Er spielte auf seiner Harmonika, die er noch weiter perfektioniert hatte. Er, der Vater der Elektrizität, setzte vor unseren Augen einen starken elektrischen Apparat in Gang. Von Boston zeigte er uns Ansichten auf feinem Papier (:::) Das war alles sehr interessant. Sein Land ist wie ein Traum!“

Wer sich für Geschichte interessiert, für den wird es eine wahre Wonne sein, dieses Buch zu lesen. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen.

Und da ich immer auf der Suche nach ähnlichen Titeln bin, würde ich mich über Tipps sehr freuen. Wer kennt weitere Tagebücher aus früheren Zeiten? Je älter, desto lieber!

Hans Pleschinski (Herausgeber und Übersetzer): Nie war es herrlicher zu leben (*)
Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ 1718-1784
C.H. Beck, München 2011
Hardcover mit Lesebändchen
428 Seiten, einige Abbildungen

Text: © Martina Berg (www.buechersammler.de)
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