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Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht

Hier noch ein wunderschönes Beispiel aus dem Buch „Deutscher Balladenborn für jung und alt“ aus dem Jahre 1904 * – mit den dort enthaltenen Illustrationen. Es klingt übrigens besonders intensiv (oder schwülstig?), wenn man es laut vorliest:

Aus "Deutscher Balladenborn für jung und alt" (1904)
Aus „Deutscher Balladenborn für jung und alt“ (1904)

Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht.
Er fiel auf die zarten Blaublümelein:
sie sind verwelket, verdorret.

Ein Jüngling hatte ein Mädchen lieb,
Sie flohen gar heimlich von Hause fort,
Es wusst weder Vater noch Mutter.

Sie sind gewandert hin und her,
Sie haben gehabt weder Glück noch Stern.
Sie sind verdorben, gestorben.

Auf ihrem Grab Blaublümlein blühn,
Umschlingen sich treu wie sie im Grab,
Der Reif sie nicht welket, nicht dörret.

Deutscher Balladenborn für jung und alt (1904)
Deutscher Balladenborn für jung und alt (1904)

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